Blackjack – Die verschiedenen Strategien beim Kartenzählen
Beim Kartenzählen handelt es sich um eine Strategie, die in der Regel von geübten Blackjack-Spielern genutzt wird. Der Spieler versucht dabei, einen Überblick über die Karten im Deck zu behalten. Mit dieser Strategie kann der Vorteil gegenüber dem Dealer maximiert werden, indem die Wahrscheinlichkeit bestimmter Karten, die noch im Spiel sind, zu berechnen. Allerdings ist der Zählerstand, auch als Running Count genannt, erst nutzbar, wenn etwa die Hälfte der Karten aus dem Deck ausgeteilt wurden. Zu bedenken hierbei ist jedoch, dass obwohl es sich beim Kartenzählen um eine legale Strategie handelt, die Casino-Betreiber es nicht gerne sehen und Spielern, die bei der Anwendung dieser Strategie erwischt werden, der Tür verwiesen werden.
Das High-Lo-System
Die einfachste und wohl auch lukrativste Methode, das Kartenzählen anzuwenden, ist das High-Lo-System. Bei dieser Strategie handelt es sich im Grunde genommen um eine Running Count Technik, denn hierbei verfügt jede Karte über einen bestimmten Wert.
Bei diesem System wird gekennzeichnet, wann es sich in Bezug von hohen zu niedrigen Karten um ein unausgewogenes Verhältnis handelt. Da die Karten mit einem hohen Wert, wie zum Beispiel 10, Bube, Dame, König oder Ass sowohl die Chance auf einen Blackjack als auch die Chance auf Hände mit mindestens 20 Punkten erhöht, ergibt sich für den Spieler natürlich eine äußerst profitable Situation, wenn das Deck viele hohe Karten enthält. Sind jedoch mehr Karten von geringerem Wert im Deck enthalten, wobei es sich um die Werte 2 bis 6 handelt, ist der Dealer klar im Vorteil.
Der True Count
Beim Kartenzählen ist es von großer Wichtigkeit, die Anzahl der verbleibenden Karten im Deck zu bestimmten. Um den True Count zu ermitteln, wird der aktuelle Wert durch die Anzahl der schätzungsweise verbleibenden Karten im Deck geteilt. Auch diese Strategie funktioniert besser, je weniger Karten noch im Deck enthalten sind. Wird nun der Running count in den True Count umgewandelt, erhalten die Spieler einen sehr viel genaueren Wert über die noch verbleibenden Karten. Dies ist natürlich für die Anfänger zunächst sehr schwierig, wird jedoch mit mehreren Decks geübt, erhalten die Spieler sehr schnell einen Überblick und lernen abzuschätzen, wie viele Decks noch vorhanden sind.
Komplexere Kartenzähl-Strategien
Natürlich werden die traditionellen Kartenzähl-Systeme immer wieder verfeinert und verbessert. Allerdings sind die einfacheren Strategien in der Regel sehr viel leichter anzuwenden. Auch die komplexen, gut beherrschten Zählsysteme sind langfristig nicht viel lukrativer als die einfachen.
Bei den Systemen Side-Counts oder Multi-Level-Strategien sind deutlich erkennbar: Je mehr sich die Spieler auf das jeweilige System konzentrieren müssen und je mehr Informationen verarbeitet werden müssen, desto eher werden die Spieler nicht mehr schnell spielen und akkurat zählen können. Lukrativer sind die einfachen Systeme, die die Spieler befähigen, trotzdem schnell zu spielen. Komplexe Systeme können das Spiel verlangsamen.
Die Vor- und Nachteile beim Kartenzählen
Während Methoden wie Past-Posting, also einen Einsatz platzieren, wenn keine Einsätze mehr angenommen werden dürfen oder Base-Dealing, wenn die Karte nicht von oben, sondern von unten abgehoben wird, sind ebenso wie Taschenrechner, Spiegel oder iPhones am Blackjack-Tisch nicht erlaubt. Beim Kartenzählen handelt es sich allerdings lediglich um eine strategische Art des Denkens während eines Spiels und kann per Gesetz nicht untersagt werden.
In den traditionellen Casinos sollte das Kartenzählen nur von geübten Spielern angewendet werden, da – wie bereits eingangs erwähnt – die Casino-Betreiber diese Strategie nicht gern sehen und die jeweiligen Kartenzähler hinaus komplementierten würden. Im Internet sollte das Kartenzählen nicht zur Anwendung kommen, da hier die Karten per Zufallsgenerator gezogen werden. In den Live-Dealer-Casinos jedoch kann dieses System jederzeit zur Anwendung kommen.